PEKiP - Standards

PEKiP - Ziele

Die Eltern-Kind-Beziehung fördern
Intensiver Kontakt zwischen Eltern und Kind in einer harmonischen Atmosphäre wirken sich positiv auf die gesamte Entwicklung des Kindes aus. PEKiP bietet die Möglichkeit sich frei von sonstigen Verpflichtungen ungestört mit seinem Baby zu beschäftigen und schöne Stunden miteinander zu verbringen und Spaß zu haben.

Das Kind in seiner Entwicklung unterstützen
PEKiP bietet den Raum, dass Eltern ihr Baby intensiv beobachten und mit Bewegungs- Spiel- und Sinnesanregungen in seiner Entwicklung begleiten und unterstützen. Diese Anregungen werden durch die PEKiP-Gruppenleiterin im Einzelkontakt mit jedem Eltern-Kind Paar vermittelt.

Erfahrungsaustausch der Eltern untereinander fördern
In der PEKiP-Gruppe können sich die Eltern in entspannter Atmosphäre austauschen, mit -und voneinander lernen sowie Themen, die die Entwicklung und Gesundheit des Kindes betreffen besprechen. In einer Gruppe von Gleichgesinnten erfahren sie, wie andere Eltern sich in ihre neue Rolle als Mutter bzw. Vater fühlen und ihre neue Lebenssituation meistern.

Kontakte der Kinder untereinander unterstützen
Die Babys genießen es, mit anderen Babys zusammen zu sein und sie zu beobachten. Schon mit 3 Monaten beginnen die Babys Kontakt zu den anderen Babys aufzunehmen, sie greifen nach Ihnen, später bewegen sie sich aufeinander zu, erste soziale Kontakte entstehen. Sie lernen von - und miteinander, entdecken neue Dinge und haben Spaß miteinander.

PEKiP - Was ist das?

Das Prager-Eltern-Kind Programm, kurz PEKiP genannt ist eine Entwicklungsbegleitung für Eltern und ihre Babys während des ersten Lebensjahres. Ab der 6. Lebenswoche kann bereits mit PEKiP begonnen werden.
Zu einer PEKiP-Gruppe gehören 6-8 Mamas oder Papas mit ihren möglichst gleichaltrigen Babys, die sich einmal wöchentlich in einem warmen mit Matten ausgelegten Raum treffen und sich frei von sonstigen Verpflichtungen Zeit für einander nehmen.
Die Gruppentreffen dauern anderthalb Stunden und beinhalten das An- und Ausziehen der Babys.
Im Mittelpunkt stehen dabei zahlreiche, der individuellen Entwicklung des Babys angepasste Spiel-, Bewegungs- und Sinnesanregungen, die die Gruppenleiterin überwiegend in Einzelgesprächen vermittelt. Die Babys sind in der Zeit nackt, so dass sie sich spontan und frei bewegen können. Sie sind zufriedener und genießen den Hautkontakt zu ihren Eltern.
Wichtig beim gemeinsamen Spiel ist, dass die momentanen Bedürfnisse des Babys beachtet werden, das heißt mit ihm zu spielen, wenn es wach ist. Wenn das Baby müde ist, darf es schlafen, wenn es hungrig ist, darf es trinken.
Im PEKiP werden einfache Spielmaterialien eingesetzt. Beim gemeinsamen Entdecken und Erkunden steht immer der Kontakt zwischen Eltern und Kind, später dann auch zunehmend der Kinder untereinander im Mittelpunkt. Dieser enge und intensive Austausch prägt und stärkt die Bindung zwischen Eltern und Kind nachhaltig. Eine feste, stabile Bindung an vertraute Personen wirkt sich wiederum sehr positiv auf sämtliche Lebensbereiche des Babys aus.

PEKiP wird in Kursform von 3-4 Blöcken angeboten, jeder Block beinhaltet 10 Treffen und ein Zusatztreffen. Dieses kann in Form eines Informationsnachmittages, eines Elternabends oder eines Väter-, bzw. Familien-PEKiP-Treffens geschehen.
Wünschenswert ist ein Zusammenbleiben der Gruppe während des gesamten ersten Lebensjahres. PEKiP-Gruppen dürfen nur von ausgebildeten PEKiP-GruppenleiterInnen durchgeführt werden, die einen sozialpädagogischen Grundberuf haben und sich durch eine spezielle Zusatzausbildung für die Leitung von PEKiP-Gruppen qualifiziert haben. PEKiP ist ein eingetragenes Warenzeichen und gesetzlich geschützt.

PEKiP - Woher kommt es?

"Im Kind ist eine ungeheure Menge von Entwicklungsmöglichkeiten verborgen, von denen wir bis heute keine Ahnung haben." J. Koch 1969

In den 50er und 60er Jahren arbeitete der Psychologe Dr. Jaroslav Koch am Mutter-Kind Institut in Prag. Während seiner Forschungen beschäftigt er sich mit der Frage, welche Anreize für die Entwicklung eines Kindes wichtig sind.
Koch hat Bewegungs- und Sinnesanregungen zusammengestellt, mit denen er die Entwicklung der Babys begleitet hat. Im Gegensatz zur herkömmlichen Säuglingsgymnastik, bei der die Kinder eher passiv bewegt wurden, hat Koch die Babys zur aktiven Bewegung angeregt.
In den Jahren 1969 - 1972 untersuchte Koch drei unterschiedliche Gruppen von Kindern. Ergebnis seiner Forschungen war, dass sich jene Kinder, mit denen systematisch gespielt wurde, deutlich besser entwickelten. So fanden diese rasch einen regelmäßigen Schlaf- und Wachrhythmus, zeigten eine überaus ausgeglichene und zufriedene Stimmung, waren während der Spielzeiten aktiv und vergnügt und insgesamt seltener krank. Er stellte seine Erfahrungen und Ergebnisse 1969 auf einem Kongress in Tübingen vor. Die Bochumer Diplom-Psychologin Frau Prof. Dr. Christa Ruppelt war von Kochs Arbeiten begeistert; sie hospitierte bei ihm und suchte nach Wegen, seine Anregungen für junge Eltern in Deutschland umzusetzen. Aus Ihrer Arbeit in einer Erziehungsberatungsstelle wusste Frau Ruppelt um die Isolation junger Familien und die enorme Bedeutung der Präventionsarbeit gerade in diesen ersten sehr sensiblen Wochen und Monaten nach der Ankunft eines Kindes. Christa Ruppelt hat mit ihrem Mann Hans und Kolleginnen aus den pädagogischen und sozialpädagogischen Fachgebieten 1973 die heute noch übliche Form der Gruppenarbeit mit 6-8 Elternarbeit und ihren Babys entwickelt. 1978 erhielt dieses Konzept den Namen PRAGER_ELTERN_KIND_PROGRAMM, kurz PEKiP genannt. Ihr Mann Dr. Hans Ruppelt übernahm die wissenschaftliche Begleitung der pädagogischen Arbeit. Die Nachfrage nach PEKiP nahm so rasant zu, dass bereits seit 1978 qualifizierte Fortbildungen zur Leitung von PEKiP-Gruppen angeboten werden. 1988 wurde der Verein PEKiP e.V. gegründet, seit 1992 ist der Name PEKiP patentrechtlich geschützt.
Wenn Sie also an einer PEKiP-Gruppe teilnehmen, können Sie sicher sein, dass die Leiterin die Ausbildung erfolgreich absolviert hat und befähigt ist, Sie und Ihr Kind im ersten Lebensjahr qualifiziert zu begleiten.